Reagenzgläser mit Pipette
Veranstaltungsreihe MTA next für Medizinisch-technische Assistenten. © psdesign1 - stock.adobe.com
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Zu wenig Nachwuchs in Labor und Radiologie

22.01.20 | In vielen Branchen herrscht Fachkräftemangel – im Gesundheitssektor jedoch stets mit besonders dramatischen Folgen: Fehlen Ärzte, Pflegekräfte und Medizinisch-technische Assistenten (MTA), wirkt sich das unmittelbar negativ auf die Patientenversorgung aus. Krankenhäuser und Kliniken, Labore sowie Radiologiepraxen sind daher händeringend auf der Suche nach MTA-Nachwuchs.

Der Karrierekongress MTA next vom Deutschen Ärzteverlag bringt medizinisch-technischen Nachwuchs und potentielle Arbeitgeber zusammen. Nächste Station der Veranstaltungsreihe, die bereits seit 2017 an verschiedenen Standorten bundesweit stattfindet, ist der Campus Westend der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Am 1. Februar 2020 können sich MTA-Schüler und Interessierte zu verschiedenen Themen in Vorträgen und Workshops informieren und darüber hinaus potentielle künftige Arbeitgeber kennenlernen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Wie eine Studie im Auftrag des Dachverbands für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V. (DVTA) jüngst gezeigt hat, nimmt der Fachkräftemangel in den MTA-Berufen spürbar zu. „Aktuell sind allein in Krankenhäusern rund 1.170 MTA-Vollzeitstellen unbesetzt“, skizziert Christiane Maschek, Präsidentin des MTA-Berufsverbands die derzeitige Situation. „Jahr für Jahr mehr Behandlungsfälle, komplexe Krankheitsbilder, neue technische Möglichkeiten und Methoden: Der Bedarf an qualifizierten MTA wird künftig weiter steigen.“

Auch der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) Dr. Klaus Reinhardt betont: „Der Fachkräftemangel wird in fast allen Bereichen des Gesundheitswesens mehr und mehr zu einem Problem. Das gilt natürlich auch für den MTA-Beruf. Das macht uns große Sorgen, weil es auch im Interesse von uns Ärzten ist, dass in diesem wichtigen Versorgungsbereich ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Ebenso wie der DVTA machen wir uns deshalb gegenüber der Politik für eine Novellierung des Gesetzes über technische Assistenten in der Medizin sowie der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung stark. Ich finde es gut und richtig, dass wir bei diesem wichtigen Thema an einem Strang ziehen.“ Der 122. Deutsche Ärztetag hatte 2019 einen entsprechenden Beschluss gefasst, in dem die Politik dringend aufgefordert wird, die MTA-Berufsausbildung attraktiver zu machen und vor allem mehr Ausbildungsplätze für MTA zu schaffen, „um auch in Zukunft die Versorgungsqualität auf hohem Niveau abzusichern“, wie es im Beschluss heißt.


MTA next

Zusätzlich zu diesen berufspolitischen Aktivitäten kümmert sich der DVTA auch ganz konkret um die aktuelle Nachwuchs-Problematik – unter anderem mittels der Kongressreihe MTA next, die der DVTA gemeinsam mit dem Deutschen Ärzteverlag 2017 ins Leben gerufen hat. In Frankfurt am Main (01.02.2020), Bochum (28.03.2020) und Berlin (07.11.2020) können sich MTA-Schüler über Berufsperspektiven und Karrieremöglichkeiten ebenso wie zu medizinisch-fachlichen Themen informieren.

In Frankfurt gibt es zudem einen „Markt der Möglichkeiten“ zum Thema Weiterbildung für MTA, eine Podiumsdiskussion zum „War for talents – Wünsche versus Erwartungen“ sowie Workshops zu Themen aus Labor und Radiologie. Als potentielle künftige Arbeitgeber präsentieren sich AGAPLESION MVZ, das Deutsches Herzzentrum der Technischen Universität München, GANZIMMUN DIAGNOSTICS AG, die Helios Kliniken Wiesbaden, Labor Berlin-Charité Vivantes GmbH, Labor Dr. Wisplinghoff, LaDR – Der Laborverbund Dr. Kramer & Kollegen sowie die Main-Kinzig-Kliniken und Siemens Healthcare GmbH. Ebenso stehen der Berufsverband DVTA sowie das Deutsche Institut zur Weiterbildung für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin e.V. (DIW-MTA) als Ansprechpartner zur Verfügung.