Diabetes macht blau

23.08.22 | Etwa 8,5 Millionen Menschen in Deutschland sind laut Angaben der Deutschen Diabeteshilfe an einer Zuckerkrankheit erkrankt. Somit ist jede:r zehnte Deutsche von Diabetes betroffen; Tendenz: steigend. Erste Anlaufstelle für alle Betroffenen sind in der Regel zunächst Hausärztinnen und Hausärzte, die gemeinsam mit den Erkrankten ein Vorgehen abstimmen, um mit Diabetes zu leben und je nach Erkrankungsstadium Insulin einsetzen. Im Deutschen Ärzteverlag erscheinen aktuell jetzt neue Kursmaterialien für das Patientenschulungsprogramm zur Therapie mit Basalinsulin.

Neues Schulungsprogramm zur bedarfsgerechten Insulintherapie

Bislang wurden Diabetes-Erkrankte in den Praxen meist zunächst mit dem hellgrünen Programm zur Behandlung ohne Insulin geschult. Im Schnitt 10 Jahre nach Feststellung der Erkrankung benötigten Menschen mit Typ 2 Diabetes eine Insulintherapie. Entweder bekommen sie eine Behandlung mit Mischinsulin, geschult mit dem dunkelgrünen Programm, oder mit einem Kurzzeitinsulin vor dem Essen, geschult mit dem bisherigen dunkelblauen Programm.

In der Nationalen Versorgungsleitlinie für Menschen mit Typ 2 Diabetes von 2021 wird die Gabe von Basalinsulin als weitere Therapieoption empfohlen. Aus diesem Grund entschieden sich die Autoren der Schulungsprogramme für eine Aktualisierung des bisherigen blauen Schulungsprogramms.

Das neue blaue Programm mit bedarfsgerechter Insulintherapie bietet Betroffenen nun einen sanften Übergang von der insulinfreien Therapie in die Insulintherapie – ohne sie bei ihrer Lebensgestaltung und Ernährung allzu stark einzuschränken.

Wissen und Handlungskompetenz

Portrait Bettina Lange
© aloi.photo

„Mit dem neu gestalteten blauen Patientenschulungsprogramm bekommen Betroffene ganz viel Wissen und Handlungskompetenz rund um die eigene Zuckerkrankheit vermittelt. Und gleichzeitig ist es – gerade angesichts der stetig steigenden Erkrankungsraten – unser Ziel, den Ärztinnen und Ärzten sowie ihren Schulungsfachkräften ihre enorm wichtige Aufgabe, die Betroffenen zu schulen, so einfach und sicher wie möglich zu machen. Wir hoffen, dass die Möglichkeiten der bedarfsgerechten Insulintherapie künftig noch weit mehr genutzt werden und wir mit unserem neu konzipierten Patientenschulungsprogramm dazu einen Beitrag leisten können“, erklärt dazu Bettin­­a Lange, Produktmanagerin Fort- und Weiterbildung im Deutschen Ärzteverlag.

Jetzt neu mit Online-Training

Das Unterrichtsmaterial ermöglicht die qualitätsgesicherte und anschauliche Schulung der Patientinnen und Patienten in fünf bis maximal sechs Unterrichtseinheiten. Alle Materialien werden in gewohnt hochwertiger und langlebiger Qualität geliefert.

Für die Patientinnen und Patienten beinhaltet das Programm zur bedarfsgerechten Insulintherapie die sogenannten Verbrauchsmaterialien. Sie bestehen neben dem Diabetes-Tagebuch und -Pass aus einem handlichen KH-Heft, in dem der Kohlenhydrat-Einheiten-Anteil von über 200 Lebensmitteln nachzulesen ist, und dem Patientenbuch „Bedarfsgerechte Insulingabe“.

Zusätzlich und ganz neu entwickelt gibt es eine digitale Komponente zum Patientenbuch: das Online-Training, das gleichzeitig fest verankert im Curriculum ist.

Das für die Nutzung auf dem Tablet optimierte, aber auch am Desktop-PC durchführbare Online-Training ist unter der Adresse https://dmp-onlinetraining.de abrufbar und besteht aus zwei miteinander verknüpften Elementen: einem Wissensteil zum Nachlesen des in der Patientenschulung Erlernten und einem Quiz zur Anwendung und Vertiefung des neu erworbenen Wissens. Dabei gilt es, Multiple Choice-Fragen zu beantworten, Mahlzeiten zusammenzustellen, einzelne Nahrungsmittel einzuordnen und vieles mehr. Nach Abschluss aller Fragen und Aufgaben erhalten die Absolventinnen und Absolventen eine detaillierte Auswertung ihres Trainings, sodass sie gezielt nacharbeiten können.

Entwickelt wurde das Training von den langjährigen Autoren der Schulungsmaterialien aus dem Deutschen Ärzteverlag, Frau Dr. Monika Grüßer und Herrn Dr. Viktor Jörgens in Zusammenarbeit mit Dr. Nadine Kuniß und Dr. Guido Kramer vom Universitätsklinikum Jena sowie Dr. Bernardo Mertes aus dem CCB Diabetes Zentrum im AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS in Frankfurt.